DO 19.04.2007 22:00 Uhr
STOCKWERK

Elisabeth Schimana (electronics)
Peter Herbert (bass)

Herbert / Schimana
Schimana / Herbert

MOSKAU MIT PETER HERBERT ODER ELISE ON PETER HERBERT

Elisabeth Schimana, no-Vokalistin, Performerin, Komponistin, Radiokünstlerin und Prozessmanagerin im elektronischen Umfeld. Liebt das Weben und Spinnen und Netzen, ist Theremincenter Sowiet in Moskau und gründete und leitet das Institut für Medienarchäologie in Hainburg. Zum Beispiel. „Jedwedes Material ordnen, sortieren, strukturieren, schichten, Schleifen bilden, vernichten – bis eine für mich hörbare Struktur erscheint. Technik – die nicht verstandene Sprache war Motivation, diese zu erlernen.“

Peter Herbert, Kontrabass. Bludenz, Graz, Boston, Wien, New York, Paris. Zum Beispiel. 100 Konzerte und 100.000 Meilen Flug/Wegstrecke pro Jahr. Mindestens. Herbert lebt eine lange und bewegte Geschichte in der zeitgenössischen Kompositions- und Jazzmusik. Ob als eigenwilliger Komponist von Theater, Film, Orchester oder Kammermusik, ob als international renommierter Spieler im zeitgenössischen Jazz, beispielsweise als Mitglied von Lucas Niggli’s „Big Zoom“ oder Samuel Rohrer’s „Tree“, ob mit dem einzigartigen Akustik-Bass-Sextett „Bass Instinct“, oder solo: Herberts Spiel ist markant, außergewöhnlich und herausragend.

Schimana und Herbert haben sich nach langer gegenseitiger respektvoller Kenntnisnahme 2006 in Moskau persönlich kennen gelernt. Er spielte Solokonzerte, und sie hörte zu. Sie betreute eine Klasse am Theremincenter, und er hörte zu. Nach einer weiteren Begegnung in Wien waren die Weichen für eine Zusammenarbeit gestellt.

Ihr Zusammenspiel beim diesjährigen V:NM-Festival ist eine Konversation. Herbert wird Auszüge aus seiner Solo-CD „Naked Bass“ in das Gespräch einbringen. „Es passt so gut, weil es die Sprache ist, die ich seit 25 Jahren am Kontrabass entwickelt habe, sozusagen die Essenz. Mein Vokabular.“ Schimana wird Teile ihrer Komposition „Moskau“ einbringen. Elektronische Texturen, Live-Proccessing, Samples aus der Moskauer U-Bahn, oder die Klänge der Eisklopfer, die im Winter morgens das Eis von den Bürgersteigen hauen. Zwei Sprachschätze, zwei Erfahrungshorizonte, zwei Leben. Aber keinesfalls impressionistische oder erzählerische Programm-Musik, sondern ein intensiver akustischer Erfahrungsaustausch voller Poesie und Lebendigkeit.

Text: Marcus Maida