SA 21.04.2007, 22:30 Uhr
STOCKWERK

Josef Klammer (drums‘electronics)
Wolfgang Mitterer (electronics)

Wolfgang Mitterer
Wolfgang Mitterer

Josef Klammer
Josef Klammer
Foto: Tristan Lamboley

BADMINTON

3 Dinge sind sicher: Beide Musiker haben sehr früh mit der elektronischen Musik begonnen, haben sehr viel konzeptionell gearbeitet und den Horizont der üblichen musikalischen Aufführungspraxis erweitert. Beide Musiker kommen aus Osttirol. Und beide Musiker spielen Badminton.

Klammer, ob solo als versierter Bühnenmusiker, Komponist, Medienkünstler, Klanginstallateur oder im avancierten Duo mit Gründler, hat sich schon früh in die Spannungen zwischen Improvisation und Elektronik begeben und dabei jede Menge unbekannter Gebiete und Grenzen humorvoll, intelligent und beherzt erforscht, überschritten und kartographiert. Mitterer ist ein Vielgestalter, der schon mal für ein Fußballstadion voller Chöre und für Modenschauen schreibt, aber auch eine Waldmusik für drei Holzarbeiter komponiert hat. In den unterschiedlichsten Spielstätten wie Opernhaus, Kirche, Theater oder Jazzclub zuhause und bei Bedarf wechselnd zwischen Klavier, Orgel oder Elektronik, ist er ein trabendes musikalisches Einhorn, das keine Scheuklappen kennt.

Klammer und Mitterer kennen sich persönlich schon lange, aber musikalisch war da bislang noch nichts. Der letzte Abend des V:NM-Festivals 2007 ändert diesen Zustand und gibt die Gelegenheit, das allererste musikalische Match des frischgebackenen Duos live mitzuerleben. Kein Austausch im Vorfeld, keine Absprachen – nur das reine Spiel.

„Badminton ist ein Rückschlagspiel. Die Spieler versuchen, den Ball so über ein Netz zu schlagen, dass die Gegenseite ihn nicht den Regeln entsprechend zurückschlagen kann. Badminton stellt hohe Ansprüche an Reflexe, Grundschnelligkeit und Kondition und erfordert weiterhin für ein gutes Spiel Konzentrationsfähigkeit, Spielwitz und taktisches Geschick. Lange Ballwechsel und eine Spieldauer ohne echte Pausen fordern eine gut entwickelte Ausdauer. Die Tatsache, dass durch den leichten Schläger Änderungen in der Schlagrichtung ohne deutliche Ausholbewegungen zu erreichen sind, macht Badminton zu einem extrem raffinierten und täuschungsreichen Spiel. Dem schnellen Angriffsspiel ist nur durch gute Reflexe und sehr bewegliche Laufarbeit zu begegnen. Der Wechsel zwischen hart geschlagenen Angriffsbällen, angetäuschten Finten sowie präzisem, gefühlvollem Spiel am Netz ist es, was die Faszination von Badminton ausmacht.“ (aus der Wikipedia-Definition)

Text: Marcus Maida